Was wäre wohl passiert, wenn der Weizen nie als Brotgetreide erkannt worden
wäre? Wir würden immer noch Fladen essen und hätten nie die Lockerheit von
hellem Weizenbrot, die Knusprigkeit von frischem Gebäck oder die Flaumigkeit
von köstlichem Kuchen kennengelernt. Lesen Sie hier, warum es Weizen zur absoluten Nummer 1 als Getreide geschafft hat, welche Nährstoffe sich im Weizenkorn tummeln und warum Sie getrost Weizen essen dürfen.
Beim Backen die Nummer 1
Seit der Sesshaftwerdung des Menschen baut der Mensch Getreide an und Weizen war in seinen Urformen Emmer und Einkorn von Anbeginn an mit dabei. Durch den natürlichen Glutengehalt im Weizen weist dieser Backeigenschaften auf, wie es sonst kein anderes Getreide hat. Denn nur aus Weizenmehl entsteht nach Wasserzugabe ein elastischer Teig, der die typische Krumenbildung bewirkt und für das Teigvolumen verantwortlich ist. Teige aus anderen Getreidesorten liefern weder diese Teigstruktur noch dieses Volumen. Daher ist Weizen auch heute in Mitteleuropa das wichtigste Brotgetreide und liegt unangefochten an Platz 1.
Vielfältig wie kein anderes Getreide
Weizen macht nicht nur als Brotgetreide oder in Form von Nudeln gute Figur. Es gibt wohl keine Getreidesorte, die derartig vielfältig eingesetzt wird, wie folgende Beispiele zeigen.
Zartweizen sind vorgekochte Weizenkörner, die als Salat oder Beilage oder als Füllungen verwendet werden.
Couscous ist zerriebener Hartweizengrieß der seinen Ursprung in der nordafrikanischen Küche hat und sich auch bei uns wachsender Beliebtheit erfreut. Vermischt mit Gemüse, Kräutern und Schafskäse entstehen so besonders leckere Taboulehs.
Bulgur gelangte aus dem arabischen Raum wiederum zu uns – Hartweizen, der als Beilage Furore macht.
Weizenschrot wiederum ist grob vermahlener Weizen, der Broten zugesetzt wird oder aus dem sich auch köstliche Bratlinge machen lassen. Weizenschrot finden Sie beispielsweise im Hager Grahamweckerl, im Hager Sportlerweckerl oder im Hager Vitalweckerl.
Weizenkleie hingegen ist eigentlich ein Abfallprodukt beim Schäl- und Vermahlungsprozess, hat besonders viel Ballaststoffe und ist aus Müslis nicht wegzudenken. Auch im Hager Tiroler Schwarzbrot ist Weizenkleie dabei!
Powergetreide Weizen
Sieht man sich ein Weizenkorn an, ist dieses prallgefüllt mit Ballaststoffen, Kohlenhydraten, Eiweiß und Vitaminen. Die ganzen Schätze des Korns verstecken sich in erster Linie in den Randschichten. Daher liefert Gebäck und Brot aus vollem Weizen naturgemäß mehr an diesen wertvollen Stoffen.
Vitamine und Nährstoffe für das Immunsystem und gegen den Stress
- Weizen in seiner ganzen Form enthält zahlreiche B-Vitamine, Vitamin E sowie reichlich Zink, Magnesium und Eisen.
- Speziell in den Weizenkeimen sind große Mengen an Vitamin E enthalten. Dieses wirkt insbesondere als Antioxidans und schützt Ihre Zellen vor dem Angriff der schädlichen freien Radikale.
- Die B-Vitamine aus dem Weizenkorn brauchen Sie für starke Nerven und für ein reibungsloses Funktionieren der Gehirnfunktionen.
- Eine ausreichende Versorgung mit diesen Vitaminen ist besonders in Stresssituationen von Vorteil. Auch Magnesium wird in stressbelasteten Zeiten oder wenn Sie besonders viel Sport treiben vermehrt verbraucht, Zink hilft bei der Wundheilung und ein ausgeglichener Eisenspiegel vertreibt die Müdigkeit.
- Daneben sind in Weizenprodukten auch viele bioaktive Stoffe wie Phenolsäuren oder Phytoöstrogene enthalten, die unter anderem eine krebsvorbeugende Wirkung haben sollen.
Ballaststoffe, Kohlenhydrate und Eiweiß für Darmflora, Konzentration und Muskelaufbau
- Daneben finden sich in Weizen besonders in der Vollkornversion besonders viele Ballaststoffe. Sie sind die unverdaulichen Teile des Getreidekorns, die Sie schnell satt machen und für eine bunte Darmflora sorgen. Außerdem wirken sie gegen Diabetes, Darmkrebs und Übergewicht.
- Weizen liefert zusätzlich lange Kohlenhydrate für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel. Das fördert Ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Zusätzlich nehmen Sie hochwertiges pflanzliches Eiweiß auf. Weizen- und Getreideprodukte sind daher insbesondere für vegan oder vegetarisch lebende Menschen eine hochwertige Eiweißalternative zu Fleisch oder Fisch.
Krankmacher Weizen?
Leider wird Weizen immer wieder gleichgesetzt mit wertlosem, wenn nicht sogar gesundheitsschädlichem Getreide. Diverse Bücher tun ihr Übriges dazu um ein Grundnahrungsmittel wie Weizen zu verteufeln. Dabei werden Ergebnisse von wissenschaftlichen Studien aus dem Zusammenhang gerissen oder falsche Rückschlüsse gezogen. Auch wenn belegt ist, dass Menschen vermehrt sensibel auf Weizen reagieren, brauchen 90-95% aller Menschen nicht auf die Vorzüge von Weizen zu verzichten.
Ein wichtiger Grund für die vermehrte Weizensensitivität liegt darin, dass vielen Fertigprodukten Gluten hinzugefügt wird. So wird insgesamt viel zu viel Gluten konsumiert, was den Darm schon mal belasten kann. Essen Sie also einfach weniger oft Fertigpizza & Co. So reduzieren Sie ganz nebenbei Ihre Glutenaufnahme.
Und dann können Sie Ihr Frühstückssemmerl oder Ihr Lieblingsbrot von Hager ganz besonders genießen.
Foto: © Niklas Hamann