Ein herzliches Hallo aus der Backstube!
Am 10.12 ist der Tag des Christstollens – Ernährungsexpertin Dr. Laimighofer hat die Herkunft des Christstollens genauer unter die Lupe genommen.
Viel Spaß beim lesen!
Am 10.12. ist Tag des Christstollens. Zeit, einen etwas genaueren Blick auf das adventliche Traditionsgebäck zu werfen und Appetit zu machen auf den neuen Christstollen von Hager.
Neben Keksen und Lebkuchen ist der Christstollen eines der häufigsten weihnachtlichen Gebäcke. Doch woher kommt er eigentlich? Und was braucht er unbedingt?
Der Christstollen gehört wie die Brezel, der Allerheiligenstriezel oder der Osterzopf zu den Gebildebroten, die bestimmte symbolische Formen oder Figuren darstellen sollen. Ein Blick in die Geschichte führt uns in die mittelalterlichen Klöster, in denen es üblich war, Gebäck wie Stollen oder auch Lebkuchen zu backen, um an die Geburt Jesu zu denken. Der dick mit Zucker bestreute Stollen soll an das in weiße Tücher eingewickelte Christuskind erinnern.
- Station – Naumburg an der Saale
Wo der allererste Stollen gebacken wurde und wer der wahrhafte Schöpfer des Rezeptes und der einzigartigen Form war, darüber gibt es keine Aufzeichnungen. Urkundlich erwähnt wurde er das erste Mal 1329 in Naumburg an der Saale. Rezept aus dieser Zeit gibt es keines mehr. Doch kann angenommen werden, dass das Gebäck damals nichts mehr mit dem Heutigen zu tun hat. Er war zu dieser Zeit eine Fastenspeise, die in der Fastenzeit vor Weihnachten gebacken wurde und tierische Produkte wie Butter oder Milch waren hier streng verboten. Somit waren diese Stollen nur aus Mehl, Wasser und Rapsöl gebacken. Auch Hefe war damals noch nicht dabei, da die Hefe erst viel später von Herrn Louis Pasteur entdeckt wurde und es bis zu einer größeren Kultivierung noch länger dauerte.
- Station – Schloss Hartenfels in Torgau
Erst ein gewisser Heinrich Drasdo, der im 15. Jahrhundert Hofbäcker auf Schloss Hartenfels in Torgau gewesen sein soll, hat dann einen Stollen fabriziert, der mit den Zutaten von heute vergleichbar ist: Rosinen, Zitronat, Butter, Orangeat und teure Gewürze waren Bestandteil dieses ersten Stollens, der als Vorgänger des klassischen Christstollens gilt.
Dieser üppige Stollen war nun ein Verstoß gegen die strengen Fastenregeln. Erst durch ein Gesuch, das zwei deutsche Fürsten an den Papst Innozenz VIII schickten und in dem sie darum baten das Öl durch Butter ersetzen zu dürfen, wurde dieses Verbot vom Papst im sogenannten „Butterbrief“ gelockert und die Beliebtheit des Christstollens nahm ihren Lauf.
- Station – über Siebenlehn nach Dresden
Über die Gemeinden Siebenlehn und Meißen, die sich im „Siebenlehner Stollenkrieg“ um den Stollen stritten, kam der Stollen nach Dresden und durch die Einrichtung des Dresdner Striezelmarktes wurde der Stollen auch über die Grenzen von Sachsen bekannt und ist bis heute ein Klassiker.
Charakteristisch für den Stollen sind seine Form sowie die verwendeten Trockenfrüchte und eventuell diverse Füllungen wie Marzipan oder Mohn. Mittlerweile sind der Kreativität der Bäcker kaum Grenzen gesetzt.
Hager hat für Sie einen ganz besonderen Stollen in Panettone-Form kreiert. Seine lange Teigführung macht ihn besonders luftig und mit seinen vielen Früchten und Nüssen und dick bestaubt mit Zucker ist er ein einzigartiges Geschmackserlebnis.