Traditionsbackwerke mit Geschichte
Jetzt ist er wieder da – der Advent mit all seinen Gerüchen und Stimmungen, seinen Köstlichkeiten und Traditionen. Neben Adventkranz und Adventkalender ist auch das vorweihnachtliche Backen in vielen Haushalten lieb gewordene Tradition. Was gibt es aber auch Köstlicheres als den Duft frisch gebackener Kekse oder Lebkuchen. Doch warum machen wir das eigentlich gerade zu Weihnachten in dieser Hülle und Fülle wie zu sonst keiner Jahreszeit?
Kommen Sie mit auf eine kleine Zeitreise zu den Hintergründen weihnachtlichen Backens und erfahren Sie, wo Lebkuchen, Früchtebrot & Co ihren Ursprung haben.
Der Ursprung liegt bei den Kelten und in den Klöstern
Anscheinend haben bereits die Kelten zur Wintersonnenwende, also vom 21. auf den 22. Dezember Fladen als „Opferbrot“ gebacken, das sie mit Honig gesüßt haben sollen. Eine andere Fährte führt uns in mittelalterliche Klöster. Hier war Gebäck wie der Stollen oder auch der Lebkuchen zum Gedenken an die Geburt Jesu üblich.
Stollen, Lebkuchen, Früchtebrot – auf der Suche nach den Ursprüngen
Lebkuchen kannten bereits die alten Ägypter, wie aus Grabbeigaben zu erkennen ist. Lebkuchen in seiner heutigen Form wurde im belgischen Dinant erfunden. Von dort gelangte er nach Aachen, wo er abgeändert wurde und als Aachener Printen noch heute bekannt ist. Verschiedene Klöster wie in Ulm oder Nürnberg kreierten eigene immer noch aktuelle Lebkuchenvarianten. Wegen seiner langen Haltbarkeit war Lebkuchen damals sehr beliebt, denn er konnte lange gelagert werden und in schlechten Zeiten von den Mönchen verteilt werden. Auch in Niederösterreich, gibt es zahlreiche Lebzeltereien, die eigene regionale Lebkuchen-Spezialitäten anbieten.
Der Christstollen gehört wie auch der Allerheiligenstriezel zu den Gebildebroten, die bestimmte symbolische Formen oder Figuren darstellen sollen. So gilt der Stollen als das in weiße Tücher eingewickelte Christuskind. Wo der allererste Stollen gebacken wurde und wer der wahrhafte Schöpfer des Rezeptes und der einzigartigen Form, war, darüber gibt es keine Aufzeichnungen. Urkundlich erwähnt wurde er dann das erste Mal 1329 in Naumburg an der Saale. Charakteristisch für den Stollen sind seine Form sowie die verwendeten Trockenfrüchte und eventuell diverse Füllungen wie Marzipan oder Mohn. So wie heute hat er in der damaligen Zeit wohl kaum geschmeckt, gab es doch noch gar nicht die zahlreichen Gewürze, die heute dem Stollen seinen Geschmack geben. Durch die Erlaubnis den Stollen in der Adventszeit auch mit Butter anstatt mit Öl zu backen und die Einrichtung des Dresdner Striezelmarktes wurde der Stollen auch über die Grenzen von Sachsen bekannt und ist bis heute ein Klassiker.
Eine ganz österreichische Tradition hat das Früchte- oder Kletzenbrot, das seinen Ursprung in Tirol hat. Zu Beginn wurden ausschließlich getrocknete Birnen (Kletzen) in Brot eingebacken. Mit der Zeit kamen schließlich auch andere getrocknete Früchte wie Pflaumen, Rosinen, Datteln oder Feigen dazu. Seine Süße erhielt das Kletzenbrot allein durch den Zusatz der süßen Früchte. Im Gegensatz zum Lebkuchen oder zum Christstollen, die über Klöster und Bürger verbreitet wurden, kommt das Früchtebrot aus dem bäuerlichen Bereich. Traditionell wurde es um den Andreastag (30. November) gebacken. Zur gleichen Zeit fanden auch die “Klöpfelnächte” statt, in denen maskierte Burschen über die Felder sprangen, um diese fruchtbar zu machen. Als Dank hierfür erhielten sie das sehr begehrte Weihnachtsgebäck.
Auch bei Hager finden Sie ab sofort ein traumhaftes Kletzenbrot für einen genussvollen Start in die Adventszeit.